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Bunte Wälder

Wandern im Herbst: Die 7 schönsten Routen

Draußen unterwegs zu sein tut gut, und jede Jahreszeit hat ihren ganz eigenen Reiz. Was macht das Wandern im Herbst so besonders? Sind es die sprichwörtlich bunten Wälder und das raschelnde Laub? Ist es die irgendwie frischere Luft, das klare Wetter, die gute Fernsicht? Oder ist es die Gewissheit, dass der Sommer vorbei und jeder schöne Tag etwas Kostbares ist? Wie auch immer, der Herbst ist eine perfekte Zeit für Wanderungen. Die folgenden Routen führen euch durchs Mittelgebirge oder ans Meer, durch enge Schluchten oder an Seeufern entlang.
Heike
Ein Artikel von BaseCamp-Redakteurin Heike
Zuletzt aktualisiert am 4. September 2018

Rothaarsteig – Weg der Sinne

Buchenwälder am Rothaarsteig im Herbst
Ausgedehnte Buchenwälder am Rothaarsteig sind ein einzigartiges Naturerbe (Foto: Sabine Hortebusch/Shutterstock)
Der Rothaarsteig liegt zwischen Dillenburg und Brilon im Hochsauerland. Naturnahe Wege, schmale Pfade und Waldwirtschaftswege führen durch eine ursprüngliche Landschaft. Hier könnt ihr Lärm und Stress hinter euch lassen und tief durchatmen. Der moderne Weitwanderweg lässt sich mit allen Sinnen genießen: Die unüberhörbare Stille im Wald, der Duft von harzigem Fichtenholz, erfrischendes Quellwasser sowie ungestörte Fernsichten bieten Erholung pur. Der 154 Kilometer lange Steig nutzt ein vorhandenes Netz aus befestigten und unbefestigten Wegen. Er verbindet Berge und Sehenswürdigkeiten wie den Kahlen Asten, die Bruchhauser Steine und den Rhein-Weser-Turm sowie die Quellen von Ruhr, Eder, Lahn und Sieg.

Nord-Ostsee-Wanderweg – von Küste zu Küste

Strandübergang an der herbstlichen Ostsee
Strandübergang an der herbstlichen Ostsee (Foto: Aleksandr Simonov/Shutterstock)
Einer der schönsten Wanderwege Norddeutschlands ist der Nord-Ostsee-Wanderweg. Er beginnt in Meldorf an der Nordsee und verläuft entlang des Nord-Ostsee-Kanals in östlicher Richtung bis nach Kiel-Schulensee. Anstrengende Höhenmeter sind kaum zu überwinden. Deshalb eignet er sich sehr gut für ungeübte Wanderer. Auf 117 Kilometern bietet diese Route zahlreiche Naturspektakel und Sehenswürdigkeiten. Fähren und Tunnel, Schleusen und Hochbrücken sind Highlights für Technik-Begeisterte. Kulturhistorisch Interessierte hingegen werden beschauliche Kanal-Gemeinden, eindrucksvolle Herrenhäuser und stattliche Landsitze entdecken.

Harzer-Hexen-Stieg – durch sagenhafte Bergwildnis

Naturpark Schorfheide-Chorin Biosphären-Reservat
Leuchtend bunter Herbst im Harz (Foto: dugdax/Shutterstock)
Der 97 Kilometer lange Harzer-Hexen-Stieg durchquert den Harz von West nach Ost. Er verbindet vorhandene Abschnitte der Harzklub-Wanderwege zu einer abwechslungsreichen Mehrtageswanderung. Auf dem Weg durch atemberaubende Landschaften, durch Wälder mit leise murmelnden Bächen oder steil aufragenden Klippen findet ihr Spuren der Harzer Mythen und Sagen. Zudem bekommt ihr einen tiefen Einblick in die Artenvielfalt, die geologischen Besonderheiten und die Bergbaugeschichte dieser Region. Wahlweise führt die Wanderung über den sagenumwobenen Brockengipfel oder über Sankt Andreasberg und Braunlage an diesem vorbei. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch von den Rangern des Nationalparks Harz und Hochharz ein Stück begleiten lassen. Sie teilen die Geheimnisse der schützenswerten Natur mit euch.

Schluchtensteig – romantische Wildnis entdecken

Schluchtensteig/Schwarzwald im Herbst
Schluchtensteig im Herbst (Foto: Baciu/Shutterstock)
In weitem Bogen führt euch der 119 Kilometer lange Schluchtensteig durch den Naturpark Südschwarzwald. Zu seinen Besonderheiten zählen stille Forstwege, aber vor allem schmale Pfade und steile Steige. Wichtig sind daher eine hohe Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gutes Schuhwerk. Der Einstieg zum Schluchtensteig befindet sich in Stühlingen, einer Kleinstadt am Unterlauf der Wutach. Flussaufwärts schlängelt sich der Weg in nördlicher Richtung durch die tief eingeschnittenen Wutachflühen. Ab Blumberg folgt er dem Flusslauf westwärts durch die Wutachschlucht bis Lenzkirch. Von dort aus geht es nach Süden zum Schluchsee, und weiter durch die Windbergschlucht, über St. Blasien, Dachsberg, Ibach und Todtmoos bis nach Wehr am Ausgang des Wehratales.

Malerweg – auf den Spuren großer Maler

Basteibrücke im Elbsandsteingebirge, Sächsische Schweiz
Die 76,5 Meter lange Basteibrücke im Elbsandsteingebirge (Foto: rphstock/Shutterstock)
Der Malerweg führt euch über 112 abwechslungsreiche Kilometer auf den Spuren großer Maler durch die Sächsische Schweiz. In ihrem historischen Wegverlauf vereint die Route auf einzigartige Weise Wandern, Natur und Kunst miteinander. Der Ursprung dieses Rundwanderweges ist bereits im 18. Jahrhundert zu finden. Damals ließen sich zahlreiche Maler, Literaten und Komponisten von den besonderen Reizen der Landschaft zu unsterblichen Werken inspirieren. Neben historischen Reiseführern wurden einige dieser Kunstwerke im Jahr 2006 genutzt, um den Malerweg zu rekonstruieren und neu auszuschildern. Festung Königstein, Barbarine, Pfaffenstein, Bastei, die Felsenbühne Rathen – dieser Wanderweg führt euch an einer Fülle landschaftlicher und historischer Attraktionen vorbei, die jede für sich schon einen Besuch lohnen.

Rennsteig – der Klassiker

Wartburg bei Eisenach im Herbst
Wartburg bei Eisenach am Rennsteig (Foto: Miriam Doerr Martin Frommherz/Shutterstock)
Rennsteige und Rennwege gibt es in Deutschland mehr als 200. Doch nur einer davon ist unter Wanderfreunden allseits bekannt: der älteste und beliebteste Höhenwanderweg Deutschlands – der Rennsteig in Thüringen. Er beginnt in Hörschel und verläuft dann über 168 Kilometer entlang der Kammlinie des Thüringer Waldes bis nach Blankenstein. Zumeist führt der Weg durch Wald, was seinen besonderen Reiz ausmacht. Früher waren Kelten, Franken und Thüringer hier in kriegerischer Absicht unterwegs. Kaufleute, Pferdehirten, Puppenmacher und Holzschnitzer nutzten die Verbindung aus wirtschaftlichen Beweggründen. Abenteuerlust, Liebe zur Natur und Neugierde führten zudem Maler, Dichter und Urlauber zum Rennsteig. »Die Gegend ist herrlich«, schwärmte schon Johann Wolfgang von Goethe vor mehr als 200 Jahren. An die historische Bedeutung dieses Wanderweges erinnern zahlreiche Markierungszeichen, die ihr überall am Wegrand entdecken könnt.

66-Seen-Wanderweg – rund um Berlin

Herbstliches Seeufer in Brandenburg
Am Ufer eines der 3000 Seen in Brandenburg (Foto: photolike/Shutterstock)
Der 66-Seen-Wanderweg in Brandenburg zählt zu den attraktivsten Flachwanderwegen Deutschlands. Als Rundkurs mit einer Gesamtlänge von 400 Kilometern bietet er einen Querschnitt der facettenreichen Landschaftsformen dieser Region. Seen und Gewässer, stille Wälder, zahllose Aussichtspunkte und geschichtsträchtige Orte – auf dieser Tour rund um Berlin gibt es vieles zu entdecken. Einen herbstlichen Höhepunkt bieten Tausende Zugvögel, die sich auf und an den Flachwasserseen zur Rast niederlassen, darunter Reiher, Wildgänse, Störche und Kiebitze. In Blankensee habt ihr die Gelegenheit, den Vogelzug von einer Seebrücke aus zu beobachten.

So behaltet ihr den Spaß beim Wandern

Ihr seid noch nicht viel gewandert und befürchtet, dass euch die genannten Wanderrouten überfordern? Lasst es einfach langsam angehen und beschränkt euch für den Anfang auf einzelne Etappen mit geringem Schwierigkeitsgrad. Verderbt euch den Spaß und die Freude an der Natur nicht selbst durch übertriebenen sportlichen Ehrgeiz. Genießt lieber eure herbstliche Wanderung mit allen Sinnen in einem für euch passenden Tempo.

Zum Abschluss noch ein paar Tipps für das Wandern im Herbst: Da es in schattigen Bereichen schon empfindlich kühl sein kann, gehören neben einer wärmenden Jacke auch Mütze und Handschuhe ins Gepäck. Eure Wanderschuhe sollten wasserdicht sein und eine rutschfeste Profilsohle haben. Außerdem ist es ratsam, auch bei Tageswanderungen eine Stirnlampe mitzunehmen, für den Fall, dass es doch einmal später wird.

Heike

Heike

Ihr Herz ist in Hamburg zuhause. Hier lässt sich Fernweh gut aushalten. Am liebsten im Hafen, auf den vielen Märkten oder bei schöner Musik in der »Elphi«. Und wenn es sie doch packt, dann zieht sie los. Irgendwohin – zwischen Harz und Hawaii.