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Bilder des Fotografen John Copland

Ein authentischer Blick auf Marokko

Berber, Araber und Europäer, sie alle prägten die Kultur des Königreichs Marokko. Der mehrfach ausgezeichnete Fotograf John Copland lässt uns das vielfältige Land im Nordwesten Afrikas mit seinen Augen sehen.

Heike
Ein Artikel von BaseCamp-Redakteurin Heike mit Fotos von John Copland
Veröffentlicht am 31. März 2019
Berühmte Filmkulisse

UNESCO-Weltkulturerbe Aït-Ben-Haddou

Welterbe-Stadt Aït-Ben-Haddou
Welterbe-Stadt Aït-Ben-Haddou (Foto: John Copland/Shutterstock)
Aït-Ben-Haddou liegt im Südosten Marokkos am Fuße des Atlasgebirges. Die befestigte Stadt umfasst eine der wenigen erhaltenen Lehmbausiedlungen der Gegend. Seit 1987 zählt der mittelalterliche Ortskern zum UNESCO-Weltkulturerbe. Bekannt wurde Aït-Ben-Haddou vor allem als Filmkulisse. Wer erinnert sich nicht an »Lawrence von Arabien« (1962), »James Bond 007 – Der Hauch des Todes« (1987) oder »Game of Thrones« (2012).
Beliebtes Fotomotiv

Die Wächter vor der Großen Moschee in Rabat

Der Hassanturm, Wahrzeichen von Rabat
Der Hassanturm, Wahrzeichen von Rabat (Foto: John Copland/Shutterstock)

Der Hassanturm und die dazugehörige Große Moschee sind das Wahrzeichen Rabats. Deren Errichtung wurde Ende des 12. Jahrhunderts begonnen. Geplant war ein gewaltiges Bauwerk, doch leider wurde es nie vollendet. Bis heute ist die vielbesuchte Anlage das touristische Highlight Rabats. Die Wächter zeigen sich davon allerdings unbeeindruckt: Regungslos sitzen sie in ihren Pluderhosen und mit weißen Umhängen auf ihren Pferden.

Farben und Düfte des Orients

Zimt, Kurkuma und Kardamom

Marktstand mit Gewürzen in der Altstadt von Marrakesch
Marktstand mit Gewürzen in der Altstadt von Marrakesch (Foto: John Copland/Shutterstock)
Die vielfältigen Märkte, die Souks von Marrakesch, sind ein Fest für die Sinne. Buntes Stimmengewirr, der Duft exotischer Gewürze und Essenzen, klebriges Gebäck, das zart auf der Zunge zergeht, und Farben, Farben, Farben. Lass dich zum Beispiel durch die Medina von Marrakesch treiben. Die Jahrhunderte alten Gemäuer zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Steinerne Vergangenheit und lebendige Gegenwart gehen hier ein zauberhafte Verbindung ein.
Pantoffeln wie aus 1001 Nacht

Typisch marrokanische Babouches

Bunte Babouches, für Marokko typische Slipper aus Leder
Bunte Babouches, für Marokko typische Slipper aus Leder (Foto: John Copland/Shutterstock)
Babouches heißen diese farbenfrohen Schuhe hier. Du hättest gern ein Paar? Denk dran, das Feilschen gehört im Orient dazu. Es ist Teil der Kultur. Du darfst auf keinen Fall den ersten Preis zahlen, den dir ein Händler nennt. Damit würdest du ihn unter Umständen sogar beleidigen. Biete dem Verkäufer erst einmal weniger als die Hälfte des verlangten Preises. Und dann nähert euch langsam an. Ziel ist es, dass sich beide Parteien am Ende wohl fühlen mit dem Geschäft. Uns Nordeuropäern ist Handeln eher fremd, aber mit etwas Übung kann es richtig Spaß machen.
Kunstwerke auf Zeit

Henna-Bemalung

Kunstvolle Henna-Muster auf Hand und Unterarm
Kunstvolle Henna-Muster auf Hand und Unterarm (Foto: John Copland/Shutterstock)
Das Dekorieren der Haut mit Henna hat in Marokko eine lange Tradition. Der duftende Henna-Strauch liebt es warm und trocken und findet in Nordafrika perfekte Bedingungen. Seine Blätter werden zerstoßen und gemahlen und mit Wasser angerührt. Dann geht die Henna-Malerin an ihr künstlerisches Werk. Ein solches Tattoo kann mehrere Wochen halten und ist ein schönes Souvenir von einer Reise in ein aufregendes Land. Für Bräute in Marokko ist die Henna-Bemalung auf Händen und Füßen ein Muss. Das Ritual bedeutet göttlichen Schutz und darauf will hier kaum eine junge Frau verzichten.
Abseits der Zivilisation

Unendliche Dünen in der Sahara

Sanddünen der Sahara nach einem der seltenen Regenfälle
Sanddünen der Sahara nach einem der seltenen Regenfälle (Foto: John Copland/Shutterstock)

»Wer in die Wüste geht und wiederkehrt, ist nicht mehr derselbe.« So lautet ein arabisches Sprichwort. Und jeder, der einmal in einer Wüste war, kann das bestätigen. Die Wüste macht etwas mit dir, was keine andere Landschaft vermag. Die Sahara ist die größte Trockenwüste der Welt. Auch Marokko hat einen Anteil an ihr. Anders als man gemeinhin erwarten würde, bestehen nur 20 Prozent der Sahara aus Sand, der große Rest aus Geröll und Steinen. John Copland zeigt die Schönheit der gigantischen Sanddünen nach einem der seltenen Regenfälle.

Tradition trifft Moderne

Berber-Teppiche als Design-Objekte

Bunte Berber-Teppiche auf dem Djemaa el Fna
Bunte Berber-Teppiche auf dem Djemaa el Fna (Foto: John Copland/Shutterstock)

Fröhlich-bunt sind die Teppiche, die in Marokko geknüpft und gewebt werden. Nach ihrer Herkunftsregion heißen sie Boujad, Beni Ourain oder Talsent. Berber fertigen sie aus teurer Wolle oder preiswerterer Baumwolle. Besonders gefragt sind marokkanische Boucherouites. Hierfür werden Stoffreste, gebrauchte Textilien oder Teppichreste wiederverwertet. So entstehen lauter Einzelstücke: Designobjekte, die ihren Preis haben. Einige schaffen es sogar bis in Kunstmuseen oder Galerien. Hier werden sie auf dem Djemaa el Fna angeboten, dem großen und zentralen Marktplatz in Marrakesch.

Orient trifft Ozean

Fast 2000 Kilometer Atlantikküste

Atlantikbrecher krachen an die Küste bei Oualidia
Atlantikbrecher krachen an die Küste bei Oualidia (Foto: John Copland/Shutterstock)

Bei Marokko denkt wohl jeder zuerst an Städte wie in den Märchen aus 1001 Nacht und an endlose Wüstenlandschaften. Dabei verfügt das Land im Westen über fast 2000 Kilometer Küste. An manchen Tagen zeigt der Atlantik seine ungestüme Kraft. Die Orte Safi, Essaouira, Sidi Kaouki, Imsouane und Taghazoute sind beliebte Surf- und Kitesurf-Spots an Marokkos Atlantikküste. Aber auch »normale« Reisende, die einsame Strände lieben und auf touristische Infrastruktur weitgehend verzichten können, finden hier ihr Paradies.

Im Hohen Atlas

Die Moschee von Tinmal

Die Moschee von Tinmal
Die Moschee von Tinmal aus dem 12. Jahrhundert (Foto: John Copland/Shutterstock)

Kein Hauptreiseziel in Marokko, aber einen Besuch wert ist die Moschee von Tinmal aus dem 12. Jahrhundert. Sie liegt gut zwei Autostunden südwestlich von Marrakesch. Du fährst mitten hinein in die großartige Bergwelt des Hohen Atlas. Das beeindruckende Gebäude auf mehr 1200 Metern Höhe wird nicht als Islamisches Gotteshaus genutzt. Deshalb dürfen auch Nicht-Muslime und Frauen die Moschee betreten.

Die Welt bleibt draußen

Oasen der Ruhe hinter verschlossenen Türen

Bunte Fassade und Tür in der Altstadt von Marrakesch
Bunte Fassade und Tür in der Altstadt von Marrakesch (Foto: John Copland/Shutterstock)

Die vielen unterschiedlichen Türen in der Altstadt von Marrakesch sind beliebte Fotomotive. Sie sind aus Holz oder Metall, mehr oder wenig prachtvoll geschnitzt oder farbig angemalt, immer aber einzigartig. Oder doch nicht? Du wärst nicht der Erste, der versucht, sich anhand einer besonders auffälligen Tür in der Medina  zu orientieren. Und leider scheitert. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, solltest du einen schnellen Blick hinter eine der Türen werfen. Dort findet der Alltag der Bewohner der Medina statt: Fast immer schattig-kühl und manchmal mit schönen Innenhöfen.

Die Ära der Wüstenschiffe geht zu Ende

Kamele als Lokalkolorit

Ein Kamel im Kaktusfeld einer Oase
Ein Kamel im Kaktusfeld einer Oase (Foto: John Copland/Shutterstock)
Jahrhundertelang war der Weg durch die Wüste nur mit Kamelen zu bewältigen. Die genügsamen Lasttiere trugen Menschen, Waren sowie kostbares Wasser durch Afrika und über die Arabische Halbinsel. Mit bis zu 300 Kilogramm ließ sich ein Kamel beladen. Heute ersetzen Geländewagen und Flugzeuge das Verkehrsmittel von einst. Kamele tragen stattdessen Touristen durchs Land oder werden für den Verzehr gezüchtet.
Ein freiheitsliebendes Volk

Berber in Marokko

Ein Berber in typischem Gewand mit seinen Enkelkindern
Ein Berber in typischem Gewand mit seinen Enkelkindern (Foto: John Copland/Shutterstock)

Der Anteil der Berber an der marokkanischen Bevölkerung beträgt etwa 45 Prozent. Sie sind in den südlichen Landesteilen zuhause. Einst zogen sie als Nomaden durch die Wüste. Spätestens seit dem Grenzkrieg zwischen Marokko und Algerien im Oktober 1963 mussten sie sesshaft werden. Weite Teile der Gebiete, durch die sie früher nomadisierten, sind nicht mehr zugänglich. Sie selbst nennen sich »Imazighen«, Freie MenschenHeute bieten sie Nomaden-Touren mit Kamelen für Touristen an. Als Nebeneffekt halten diese Touren die Erinnerung an eine untergegangene Welt wach.

Prunkvolle Begräbnisstätte

Das Grabmal von König Mohammed V. in Rabat

Das Mausoleum von König Mohammed V.
Das Mausoleum von König Mohammed V. (Foto: John Copland/Shutterstock)
Die Grabanlage König Mohammeds V. wird Tag und Nacht bewacht. Daran lässt sich ablesen, welche Bedeutung der 1961 verstorbene König für das Land hatte. Die Grabstätte wurde innerhalb der Anlage der Großen Moschee errichtet. Sie umfasst das luxuriöse Mausoleum mit Treppen aus Marmor sowie eine Gedenkstätte und eine Moschee. Die Moschee ist eine der wenigen im Land, die du auch als Nicht-Moslem betreten darfst.
Heike

Heike

Ihr Herz ist in Hamburg zuhause. Hier lässt sich Fernweh gut aushalten. Am liebsten im Hafen, auf den vielen Märkten oder bei schöner Musik in der »Elphi«. Und wenn es sie doch packt, dann zieht sie los. Irgendwohin – zwischen Harz und Hawaii.